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Die Geisteshaltung

Genauso wie die richtige Atmung nur aus einer korrekten Haltung hervorkommen kann, fliesst die Geisteshaltung ganz natürlich aus einer tiefen Konzentration auf Körperhaltung und Atmung. Im Zazen ziehen die Bilder, die Gedanken, die mentalen Gebilde, die aus dem Unbewussten entspringen, vorbei wie Schatten vor einem Spiegel und verschwinden auf natürliche Weise. Wenn man persönliche Gedanken nicht unterhält, erscheint – jenseits des Denkens – das hishiryō-Bewusstsein. Dieser Zustand ist nicht der eines speziellen Bewusstseins, sondern die Rückkehr zum ursprünglichen Zustand. Ohne zu versuchen, die Wahrheit zu erreichen oder die Illusionen abzuschneiden, manifestiert sich das universelle Bewusstsein auf natürliche Weise. Durch die Zazen-Übung kann man verstehen, dass alle Gedanken nichts weiter sind als leere Formen, die kommen und gehen, entblösst von jeder wirklichen Substanz. So erlebt man, dass ein intuitives, ursprüngliches Bewusstsein existiert, radikal verschieden vom gewohnten Bewusstsein des Ich. Wenn man die richtige Haltung beibehält und eine tiefe und ruhige Atmung praktiziert, kann die Wirklichkeit des Lebens gespürt werden, welche das ganze Universum durchdringt.