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Was ist Zen?

Zen ist die lebendige Erfahrung der Erweckung Buddhas, die sich in der Praxis von Zazen verwirklicht und von da aus in allen Bereichen des Lebens fortwirkt. Das Wort «Zen» bezeichnet die Klarheit des nicht begrenzten Geistes, in der alle dualistischen Kategorien des unter-scheidenden Bewusstseins aufgehoben sind: Ich und Welt, Geist und Materie, Form und Essenz, Existenz und Zeit. Zazen ist die Meditation, in der Buddha den Ursprung des Leidens verstand und sich davon befreite.

Zazen bedeutet einfach zu sitzen in der Haltung Buddhas, konzentriert auf den Körper, die Atmung, und sich ganz der ungeteilten Wirklichkeit des Augenblicks zu öffnen. Jedes Detail der Haltung hat eine tiefe Bedeutung: im richtigen Gleichgewicht, unbewegt, ohne etwas zu suchen oder zu fliehen, bleibt der Geist vollkommen präsent in der reinen, unbegrenzten Gegenwart des Seins. An nichts haftend, findet der Mensch in der Erfahrung der grundlegenden Einheit zurück zum ursprünglichen Frieden. Auf natürliche Weise entfalten sich Weisheit, Energie und wahres Mitgefühl, über alle Verstrickungen und Gegensätze hinaus, in Harmonie mit dem kosmischen Leben.

Zen ist weder eine Theorie noch das Erlernen einer Methode – es ist nichts anderes als die Rückkehr zum Normalzustand von Körper und Geist, die Verwirklichung des ursprünglichen Gleichgewichts unserer Existenz. Zwar hat sich das Zen innerhalb einer der ältesten Traditionen der Menschheit, dem Buddhismus, entwickelt, doch ist die Essenz seiner Botschaft von universaler Bedeutung. Frei von jeglichen Dogmen, nicht gebunden an einen bestimmten kulturellen oder historischen Kontext, richtet es sich direkt und unmittelbar an das Herz des Menschen, der in der Stille des Zazen tief vertraut wird mit sich selbst, seiner wahren Natur, und so zu tiefer innerer Freiheit findet, dem wahren Glück seines Lebens.