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Praxis

Was ist Zen?

By Praxis
Wenn euer Geist zu vagabundieren beginnt, dann folgt ihm nicht, sondern bleibt immer auf eure Haltung konzentriert. Und wenn sich der Geist irgendwo aufhalten möchte, auf einer Kategorie, einer Idee,…
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Zazen

By Praxis
Sitzen in Stille wandelt Herzen in Spiegel, die nichts festhalten. Wenn wir uns zu diesem Bewusstsein erwecken, sind alle Bereiche wie Bilder in unserem Spiegel: Was kommt, bleibt nicht haften,…
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Die Haltung

By Praxis
Wenn einer fragt, «Was ist das wahre Zen?», ist es nicht nötig, dass ihr den Mund öffnet, es zu erklären. Zeigt alle Aspekte eurer Zazen-Haltung, dann wird der Frühlingswind wehen,…
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Die Geisteshaltung

By Praxis

Genauso wie die richtige Atmung nur aus einer korrekten Haltung hervorkommen kann, fliesst die Geisteshaltung ganz natürlich aus einer tiefen Konzentration auf Körperhaltung und Atmung. Im Zazen ziehen die Bilder, die Gedanken, die mentalen Gebilde, die aus dem Unbewussten entspringen, vorbei wie Schatten vor einem Spiegel und verschwinden auf natürliche Weise. Wenn man persönliche Gedanken nicht unterhält, erscheint – jenseits des Denkens – das hishiryō-Bewusstsein. Dieser Zustand ist nicht der eines speziellen Bewusstseins, sondern die Rückkehr zum ursprünglichen Zustand. Ohne zu versuchen, die Wahrheit zu erreichen oder die Illusionen abzuschneiden, manifestiert sich das universelle Bewusstsein auf natürliche Weise. Durch die Zazen-Übung kann man verstehen, dass alle Gedanken nichts weiter sind als leere Formen, die kommen und gehen, entblösst von jeder wirklichen Substanz. So erlebt man, dass ein intuitives, ursprüngliches Bewusstsein existiert, radikal verschieden vom gewohnten Bewusstsein des Ich. Wenn man die richtige Haltung beibehält und eine tiefe und ruhige Atmung praktiziert, kann die Wirklichkeit des Lebens gespürt werden, welche das ganze Universum durchdringt.

 

Die Atmung

By Praxis

Beim Zazen spielt die Atmung eine wesentliche Rolle. Die Ausatmung ist ruhig, nicht wahrnehmbar und gibt einen langsamen, kräftigen und natürlichen Rhythmus vor. Die Einatmung kommt von selbst. Sie ist kürzer als die Ausatmung. Während Zazen verlangsamt sich der Atemrhythmus wie auch der Herzrhythmus; das Blut und die inneren Organe werden besser mit Sauerstoff versorgt. Die Ausatmung, die Druck nach unten gibt, auf den ganzen Unterbauch, entwickelt große Energie in Höhe derTaille, der Nierengegend und der Hüften. Der Übende kann diese Atmung im Alltag beibehalten, denn der Körper nimmt sie letztlich an. Die Meister vergleichen die Atmung beim Zazen oft mit dem Muhen einer Kuh oder der Atmung eines Babys, das schreit, wenn es zur Welt kommt. Die kurze Einatmung und die langsame und kraftvolle Ausatmung sind Zeichen und Ursache von Stärke und Vitalität. Im Gegensatz dazu deutet eine ober-flächliche und kurze Ausatmung auf Schwäche und depressive Zustände hin. Wenn die Atmung gut ist, werden alle Dinge des Lebens leicht. Wenn Körper und Geist verbunden sind, fegt eine tiefe, langsame. ruhige, kraftvolle Atmung alle Kompliziertheit des Mentalen weg. Der Geist wird klar wie ein wolkenloser Himmel.

 

Kinhin

By Praxis

Das grosse Wunder ist nicht, auf den Mond zu fliegen, sondern auf der Erde zu gehen.

Meiho Missen Michel Bovay

Kinhin übt man zwischen zwei Zazen. Es ist das Gehen im Rhythmus der Atmung. Wie beim Zazen ist die Konzentration auf jeden Aspekt der Haltung wesentlich. Beim Kinhin ist der linke Daumen im Innern der linken Faust eingeschlossen, die Daumenwurzel drückt gegen das Sonnengeflecht. Die rechte Hand umschließt die linke Faust. Die Unterarme sind waagerecht und parallel zum Boden, die Schultern entspannt. Der Rücken ist gerade, das Kinn zurückgezogen, der Nacken gestreckt, der Blick gesenkt in einem Winkel von fünfundvierzig Grad. Während der Ausatmung drückt man mit der Wurzel der großen Zehe des vorderen Fußes und mit dem ganzen Körpergewicht stark auf den Boden, das Knie ist gespannt. Wie beim Zazen ist die Ausatmung lang, tief, geräuschlos und kraftvoll. Sie ruft eine Ausdehnung unterhalb des Nabels hervor und erschafft in der Haltung eine starke Stabilität. Am Ende der Ausatmung entspannt sich der Körper, die Einatmung geschieht ganz natürlich, gleichzeitig macht man einen halben Schritt vorwärts. Kinhin entwickelt in uns eine Haltung von großer Würde und Noblesse. Die wiederholte Übung von Kinhin, wie auch von Zazen, beeinflusst unser Leben und lässt uns in allen Handlungen des Alltags Gleichgewicht und aufrechten Gang erwerben. In einem Dojo lehrt man die Grundhaltungen, die die Quelle allen Handelns im Alltag werden – sitzen, stehen, gehen, liegen —, zum Ursprung zurückzukehren und sein Leben von diesem Ursprung aus wieder zu erschaffen. So wird alles die Frucht des Zen.

Wenn ihr eure Füsse hier und jetzt vorwärts bewegt, gibt es weder nah noch weit. Der geringste Zweifel trennt um eine so grosse Entfernung, wie ein Berg entfernt ist vom Fluss.

Sekito Kisen

Kesa

By Praxis

Das Kleid des Satori. Kesa (jap.) bzw. kasaya (sanskr.), bedeutet Ockerfarbe, Erdfarbe. Es ist das Kleid des Zen-Mönchs und der Zen-Nonne, Symbol der Weitergabe von Meister zu Schüler, Sinnbild des spirituellen Lebens.

Nachdem er unter dem Bodhi-Baum die Erweckung verwirklicht hatte, sammelte Buddha Shakyamuni alte Leichentücher auf, wusch sie, färbte sie mit Erde und nähte sie zusammen. So entstand das erste Kesa, das er trug, um Zazen zu praktizieren. Dieses Kesa wurde weitergegeben von Meister zu Schüler, von Patriarch zu Patriarch bis heute. Dogen schreibt: Das Kesa ist das Herz des Zen, sein Mark und seine Knochen. Es ist nicht nur ein Gewand, sondern das Symbol des Zen-Geistes. Meister Wanshi Shogaku (1091–1157) nennt es das Feld des Glücks. Wenn man es umlegt und Zazen praktiziert, verwandelt sich das schlechte Karma in gutes Karma, der Mensch wird Buddha. Es gibt viele Namen, um es zu benennen: Körper Buddhas, Geist Buddhas, Kleid des Ungeformten, des Unendlichen, der Geduld, Kleid des grossen Mitgefühls, Gewand des Satori, Feld des Glücks.

 

Sesshin

By Praxis

Sesshin bedeutet wörtlich «den wahren Geist berühren», mit sich selbst vertraut werden, mit seinem eigenen Körper und mit seinem Geist.

Seit der Zeit von Buddha Shakyamuni sind die Sesshin das Herz des Zen. Es handelt sich um Perioden der Übung, die der intensiven Zazen-Praxis gewidmet sind. Es bedeutet, seinen Egoismus, den Geist der Trennung aufzugeben, und sich in Einklang bringen mit den Anderen, der Natur, der kosmischen Ordnung. Während eines Sesshin, dessen Dauer zwischen einem und mehreren Tagen variiert, ist jede Handlung die Fortsetzung von Zazen, alle Handlungen sind vom Geist der Praxis belebt. Zazen, die Arbeit, die Mahlzeiten, der Schlaf werden zu dōkan, zum Ring des Weges – ohne Anfang, ohne Ende. Das Sesshin wird auf diese Weise zu einem Fundament für die Verwirklichung der Praxis im alltäglichen Leben. Konzentriert man sich auf einen Punkt nach dem anderen, wird unser Leben eine harmonische Linie. Zen besteht darin, in der vollkommenen Gegenwart des Seins zu leben. Es ist die Erfahrung der Ewigkeit im gegenwärtigen Moment.

 

Sangha

By Praxis

Die Sangha ist die Gemeinschaft der Praktizierenden. Sie ist ein Aspekt dessen, was man im Zen die Drei Schätze nennt, und ohne die eine authentische Praxis letzten Endes nicht möglich ist. Alle Wesen befinden sich in wechselseitiger Abhängigkeit mit der Umgebung. In der Sangha ist dieser gegenseitige Einfluss günstig für jeden Übenden. Man begegnet wahren geistigen Freunden und erhält deren Unterstützung auf dem Weg. Daher ist es wichtig, sich im Dojo mit den anderen in Einklang zu bringen, wie Milch und Honig zu sein, die sich vollkommen vermischen. Indem wir gemeinsam mit den anderen praktizieren, wird die Sangha so zu einem Spiegel unserer wahren Individualität. Durchdrungen vom Geist der Zazen-Praxis, erlaubt sie uns die wahre Freiheit jenseits unseres Egoismus zu finden, in Harmonie mit unserer Umgebung, aber ohne Verstrickung.

 

Tenzo

By Praxis
Ihr sollt eine Gesinnung in euch tragen, welche die Lehre des Buddha auf euer ganzes Leben überträgt und selbst aus Gemüse Tempel baut. - Dogen Kigen
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Genmai

By Praxis

Genmai ist die traditionelle Reissuppe, die in den Tempeln Japans nach dem Zazen und der Zeremonie am Morgen gegessen wird. Sie ist die Verwirklichung der Konzentration des Zazen in den Handlungen des täglichen Lebens. Im Zen Dojo Zürich Muijoji servieren wir die Genmai jeden Morgen von Montag bis Freitag im Anschluss an das Zazen.

Wenn die genmai wahrhaftig ist, werden alle Dinge wahrhaftig. Wenn alle Handlungen des Lebens wahrhaftig sind, wird auch die Genmai wahrhaftig.

Dogen

Oryoki

By Praxis

Nyorai oryoki
Gakon toko futen

Jetzt öffnen wir die Schalen des Tathagata
Tathagata hat mehrere Bedeutungen: Der, der vollendet ist, das vollkommene Wesen. Es ist sowohl Buddha, der alle Formen annehmen kann, als auch das kosmische Prinzip, das Wesen des Universums. Buddha, der als Vermittler zwischen dem Absoluten und dem Relativen, der phänomenalen Welt wirkt.

Oryoki, das ist die Mönchsschale, aus er man isst. Oryoki ist zusammengesetzt aus drei Kanji:
o, der Empfänger antwortet auf die Gabe der Nahrung
ryo, das Mass, wie viel man bekommt («Gerade genug»)
ki, die Schale.
In dieser Schale bekommt man die Nahrung, die genmai, die Nahrung des Tathagata. Traditionellerweise sind die Schalen in ein Tuch eingewickelt.

Gan ku issai shu
Tô sanrin kûjaku

Mögen wir zusammen mit allen Wesen das Nirwana erreichen und uns von den drei Beschmutzungen, drei Giften befreien – Gier, Wut und Unwissenheit.
Die Schalen öffnen: seinen Geist öffnen, alle Hindernisse weglassen. So wird Zazen absolut. Die genmai essen wird absolut. Jede Handlung wird absolut. Das Hier und Jetzt wird vollständig. Das ganze Leben wird vollständig.